Punk-Rock
10 kleine Maurermeister beschlugen ihren Stein,
einer achtete nicht auf sich und schlug eines Bruders Schädel ein.
9 kleine Maurermeister schauten auf Theorien ganz verschworen,
einer nahm sie viel zu ernst, doch sie waren nicht ausgegoren.
[Chorus]
(Alle für einen, einer für alle, noch auf den Beinen, in jedem Falle)
8 kleine Maurermeister bewegten sich im Profanen,
einer fand nicht mehr zurück, wer konnte seine Deckung ahnen?
7 kleine Maurermeister waren abgelenkt von Hass und Politik,
einer blickte zu weit nach rechts/links und brach sich sein Genick.
[Chorus]
(Alle für einen, einer für alle, noch auf den Beinen, in jedem Falle)
6 kleine Maurermeister heizten über „soziale“ Medien ein,
einer verhielt sich nicht arkan, das empfand man nicht als fein.
5 kleine Maurermeister hatten ihren festen Glauben,
einer missionierte seinen, um die freie Wahl zu rauben.
[Chorus]
(Alle für einen, einer für alle, noch auf den Beinen, in jedem Falle)
4 kleine Maurermeister waren immer sehr tolerant,
einer war zu lang allein und wurde als stur erkannt.
3 kleine Maurermeister haben das Elend um sich erblickt
und haben den Bruder „Antisemit“, ins Profane zurück geschickt.
[Chorus]
(Alle für einen, einer für alle, noch auf den Beinen, in jedem Falle)
2 kleine Maurermeister spiegelten sich im anderen wider,
der Schrecken über dessen, was sie sahen, streckte einen nieder.
1 kleiner Maurermeister war schrecklich einsam und allein
und lud darauf 9 Suchende als neue Maurer ein.
[Chorus]
(Alle für einen, einer für alle, noch auf den Beinen, in jedem Falle)
(Alle für einen, einer für alle, noch auf den Beinen, in jedem Falle)
Nicht nur Agatha Christie nutzte das berühmte Werk des US-Dichters Septimus Winner zur Vorlage für einen Roman, in dem nacheinander 10 Menschen zu Tode kommen. Unzählige Hollywoodstreifen greifen das Thema des Abzählens auf.
Peter Jansen‘ s kluge, hintergründige und doch deutlich werdende Adaption zeigt uns meiner Meinung nach den gegenseitigen Einfluss der Menschen aufeinander – und die Konsequenz daraus. Der von Interessen gesteuerte, unaufhörliche Hagelsturm von „Gewissheiten“, dem wir tagtäglich von regierungsmedialen und alternativmedialen Seiten ausgesetzt werden, beeinflusst auf vielfältige Weise unsere Denkweisen.
Ist es nicht klüger, über all diesen Dingen zu stehen und sich aus einer erhöhten Perspektive (nicht in Selbstüberhöhung!) eine eigene Meinung zu bilden?
Und dem Nächsten seine Meinung einfach zu lassen?
Denn genau diese Einstellung gegenüber der Gedanken- und Meinungsfreiheit, der freien Wahl eines jeden Menschen, ist das, was den Menschen ausmachen sollte und Freude und Freunde schafft. Und ganz sicher (am Ende) nicht einsam macht.
Lieber Uwe,
ganz besonders mag ich Deinen letzten Absatz, da ist alles drin.
Ich bin begeistert, dass Du trotz all der Frustration die das
aktuelle Politikum bei Dir auslösen könnte, mit dieser wunderbaren und zielführenden Milde endest.
Vielen lieben Dank für Deine Zeit und Deine wohlformulierten Worte für mich.
Ich freue mich sehr auf unseren Walk & Talk morgen.
Lieben Gruß Peter